Montag, 19. Dezember 2016

Was hinter der Angst vor Big Data steckt

„Der Gedanke, dass Persönlichkeitsprofile Trump zum Wahlsieg verholfen haben könnten, ist beängstigend. Doch Wahl- und Kaufentscheide treffen wir immer noch als mündige Bürger.“

Er hatte im Wahlkampf für jeden die passende Botschaft: Der künftige Präsident Donald Trump steigt in Michigan in sein Flugzeug ein. (9. Dezember 2016) Bild: Andrew Harnik/KeystoneEr hatte im Wahlkampf für jeden die passende Botschaft: Der künftige Präsident Donald Trump steigt in Michigan in sein Flugzeug ein. (9. Dezember 2016) Bild: Andrew Harnik/Keystone

In der letzten Vorlesung von Herrn Bruno Bucher durften wir über Big Data und den richtigen Umgang damit erfahren. In diesem Blogbeitrag möchten wir zuerst aufzeigen, wie man Big Data nutzen kann und anschliessend anhand des Artikels „Was hinter der Angst vor Big Data steckt“ die Kehrseite der Medaille von Big Data ansprechen.
Illustriert am Blog(Big Data im Marketing) von Herrn Bucher zeigt eine Grafik auf, dass von jedem ausgegebenen Franken in Werbung nur noch 33 Rappen dafür sorgen, dass die Konsumenten zum Zeitpunkt der Promotion auch kaufen, während 67 Rappen wirkungslos verloren gehen. Nun stellt sich die Frage, weshalb diese 67 Rappen überhaupt noch ausgegeben werden müssen?
Der korrekte Umgang mit Big Data kann hier Abhilfe schaffen. Wie im Blog von Herrn Bucher ausführlich erklärt, geht es darum, dass viele Unternehmen Daten nicht richtig analysieren oder anders ausgedrückt ineffizient nutzen. So geht viel Geld verloren, welches besser genutzt werden können. Die detaillierte Erklärung finden Sie im Blog von Herrn Bucher.

Kehrseite von Big Data - kann man Big Data auch missbrauchen?
Folgender Bericht des Tagesanzeigers lässt eine äusserst interessante These bezogen auf Big Data zu.  

Nach den Wahlen in den USA ergab sich der Verdacht, Donald Trump könnte mithilfe von Datenanalyse-Firmen an die Macht gekommen sein. Und zwar hätten diese bereits im Vorfeld der Wahlen, Daten von allerlei Menschen gesammelt und diesen ein psychologisches Profil zugeordnet. Insbesondere wurden die unentschlossenen Wähler mit gezielten Inhalten abgestimmt auf ihre Präferenzen und Neigungen bombardiert. In der Tat hat Donald Trump auch in den sogenannten Swing-States wie beispielsweise Florida oder im Roost-Belt (Michigan, Ohia etc.) dann auch gewonnen, wo es viele unentschlossene Wähler gab. Diese Methoden stammen aus der digitalen Werbewirtschaft, man spricht von Mikro- und Psycho-Targeting.

An dieser Stelle stellt sich die ethische Frage: Ist es fair, Präferenzen und Neigungen von Menschen zu sammeln und diese für den positiven Ausgang seiner Wahl einzusetzen? Eines ist nun klar, Trump ist ein intelligenter und brillanter Taktiker, wie es scheint.
Alle Wahlkampagnen setzten raffinierte Mittel ein.

Der demokratische Wettstreit setzte sich schon immer aus: Die Wähler der Gegenseite nicht als von falschen Meinungen überzeugt, sondern als Opfer demagogischer Techniken dazustellen, von der Rhetorik bis zur Bestechung, zusammen.

Mit dem Aufkommen von professioneller Produktewerbung und politischer Massenpsychologie im 19. und 20. Jahrhundert hat das Misstrauen andere Dimensionen angenommen. Im Jahre 1957 hat der amerikanische Wissenschaftler Vance Packard ein Buch mit dem Titel „Die geheimen Verführer“ („The Hidden Persuaders“) geschrieben, welches die Tricks der Werbeindustrie auflöste. Es ging schon damals um „den Griff nach dem Unbewussten in jedermann“.

Es scheint so, als hätte die Politik der Werbeindustrie abgeschaut. Auch in der Schweiz arbeitet beispielsweise die SVP mit raffinierten Mittel, das Volk immer wieder von ihrem Vorhaben zu überzeugen. Wie die aktuelle Geschichte der Schweiz aufzeigt, hatte sie auch immer wieder Erfolg damit (Annahme Ausschaffungsinitiative, Annahme Masseneinwanderungsinitiative usw.).

Hitler bezog sich auf die „Psychologie der Massen“
In seinem Buch „Mein Kampf“ bezog sich Adolf Hitler auf die Psychologie der Massen des französischen Soziologen Gustave Le Bon. Soziale Sorgen allein, waren nicht eine hinreichende Erklärung, weshalb ein Volk dem totalitären Regime des faschistischen Diktators verfallen konnte. Vielmehr gab es Erkenntnisse aus Werbung und Psychologie, welche mit medialen Innovationen einhergingen.
Wie mit unserer Aufmerksamkeit gehandelt wird.

Durch die Verbindung von Werbung und Medien haben wir die heutige Situation der politischen Manipulation im Internet. Dies beschreibt der amerikanische Jurist und Netztheoretiker Tim Wu in seinem gerade erschienenen Buch „The Attention Merchants. The Epic Scramble to Get Inside Our Heads“ – auf Deutsch, die Aufmerksamkeitshändler. Und zwar vergleicht er das Geschäftsmodell der Medien seit dem 19. Jahrhundert bis heute. Das Geschäftsmodell ist unverändert. Verändert durch die technologischen Möglichkeiten haben sich aber, dass sich die Werbenden viel persönlicher zu erkennen geben. Facebook & Co treiben dieses Geschäftsmodell auf die Spitze. Somit wird jedem einzelne diese Botschaft zugesendet, welche er aufgrund seines Netzverhaltens oder angelegten psychologischen Profils haben möchte.

Algorithmen-Expertin Yvonne Hofstetter, die vor den politischen Gefahren künstlicher Intelligenz warnt: „Für die Demokratie, wie wir sie kennen, ist es das Ende, wenn die Überlegenheit von Big-Data-Strategien den Ausgang von Wahlen bestimmt.
Keine Panik auf der Titanic
Michael Kosinski, Forscher für Psycho-Targeting, sagt, dass die Methoden der automatischen Erhebung und Ausnutzung persönlicher Profile, als solche gar keine grosse Zauberei seien. „The magic is in the data“.

Was bedeutet dies? Die Empfänger der selbst perfidesten Onlinewerbung und Fake News bleiben immer noch selbstbestimmende Bürgerinnen und Bürger. Diese locken infolge ihes Netzverhaltens ja diese Werbebotschaften an. Den Entscheid, wie damit umzugehen ist, treffen sie aber immer noch selber. Das heisst nun nicht, dass Radikalisierung und Internetgebrauch nicht zusammenhängen – aber Kosinski glaubt deswegen auch nicht an die fremdbestimmte „Echokammer“ oder „Filterblase“. „Sie wird von uns geschaffen, nicht allein von der Technologie“ Es stimmt, wir lieben es, Dinge anzuschauen, die unsere Sichtweise bestätigen. Aber man ist immer einen Klick entfernt von völlig entgegengesetzten Meinungsrichtungen“.

Fazit

Wenn nun Wahlentscheide sich immer weiter an Kaufmöglichkeiten angleichen, stecken dahinter in der Tat politische Risiken. Aber gerade die multioptionalen Bedingungen der pluralistischen Gesellschaft könnten auch die Grenzen der politischen Manipulation sein. „Wir kaufen ja auch sonst nicht alles, was uns Anzeigen bieten“.

Sonntag, 4. Dezember 2016

Hype und wie er zu Werbezwecken genutzt wird

Das Internet hat eine Welt voller Hype erschaffen. Vom neuesten Smartphone über Hollywood-Remakes bis hin zu jährlich erscheinenden Videospielen; das Online-Publikum lässt sich bereits früh vor dem Erscheinungsdatum des eigentlichen Produkts begeistern.



Um den sogenannten "Hype-Train" ins Rollen zu bringen, ist es für Unternehmen eminent wichtig weise zu entscheiden und den Nerv der Community dann zu treffen, wenn die Begeisterung am grössten ist.

Normalerweise entsteht ein Hype mit Promotions, wie z.B. Filmtrailer in Kinos oder Singles, die bereits vor dem Erscheinen des Albums veröffentlicht werden. Wenig überraschend sind natürlich auch Technologieunternehmen ziemlich gut im Hype schaffen. Die Apple "KeyNote" ist ein Paradebeispiel dafür. Wenn Apple seine Produkte vorstellt schaut die ganze Welt hin, damit jeder und jede sein Urteil über den neuesten Streich des Giganten teilen kann.
Bereits einige Minuten nachdem das iPhone 7 angekündigt worden ist, waren bereits tausende von Meinungen und Reaktionen auf den Social-Media-Plattformen abrufbar.

Eine der effektivsten Methoden, um nachvollziehen zu können, ob die Leute auf den Hype-Train aufgesprungen sind, ist es das Engagement der Menschen im Web zu verfolgen. Dies lässt sich über die Anzahl zum Thema veröffentlichte Artikel, Tweets, Kommentare und Hashtags aufzeigen. Wichtig ist es aber auch die Gefühlslage der Community aufzudecken, die sich hinter den Nachrichten verbirgt. So können Marketing-Tools heute zum Beispiel Nachrichten auf Emojis prüfen, um herausfinden zu können, wie die Menschheit über das Produkt denkt.

Sobald der Hype-Train ins Rollen gebracht worden ist, gilt es die Nachricht durch bezahlte Werbung auf den richtigen Kanälen zu verstärken.

Hype Zyklus für aufstrebende Technologien, Gartner Juli 2016


Täglich finden mehrere Millionen Konversationen online statt. Damit das nächste Produkt zum Erfolg wird, ist es von grossem Vorteil den Hype für gezielte Marketingmassnahmen zu nutzen.

Freitag, 2. Dezember 2016

Die Zukunft des Einkaufens?

Im Anschluss an die letzte spannende Vorlesung von Herrn Bruno Bucher folgt ein Blog über den E-Commerce.

Der Onlinehandel in den USA viel mehr boomt, als beispielsweise in der Schweiz. „US online shoppers will spend 327 Billionen in 2016, up 45 % from 226 billion in 2015, wie der Blog von Marketingfoot ausführlich erklärt. 

Auch in der Schweiz hat der E-Commerce bereits Fuss gefasst. Ausländische Giganten wie Amazon oder Ali Baba wachsen zu schnell und bedrohen damit den stationären Handel. Aus den Trends ist zu beobachten, dass sich alles auf das Smartphone verschiebt. Dabei fällt ein neuer Begriff auf, nämlich „Beacons“.Beacons sind der neue Trend, wenn es um Indoor-Navigation geht. Der kompakte Bluetooth-Sender versorgt Nutzer mit Informationen und leiten sie in Gebäuden an ihr Ziel. Die Zeit scheint reif, flächendeckend auf Beacons zu setzen.

Da wir heute in einer Informationsgesellschaft leben und die meisten Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor vorhanden sind, wird die Informationstechnologie und damit verbunden auch die Digitalisierung physischer Prozesse immer wichtiger. Heutzutage besitzt fast jeder ein Smartphone und eine neue Technologie lässt dieses auf eine ganz eigenartige Weise nutzen. Wir haben diese Technologie bereits in einem früheren Blogbeitrag angesprochen. Sie erinnern sich an Pokemon-Go (Virtual Reality)? Nein? 

Nehmen Sie sich doch zwei Minuten Zeit und schauen Sie sich dieses Video an:

                                        Quelle: Video

In China hat der Hersteller Yihaodian bereits über 1000 solche virtuellen Shops eröffnet. Was bedeutet das für die Zukunft von stationären Einkaufszentren? 


Die Chinesen haben es also geschafft, ein neues Einkaufserlebnis in die Welt zu rufen. Stellen Sie sich vor, sie laufen in Bern durch den Rosengarten, geniessen eine wunderschöne Aussicht auf die Altstadt und können gleichzeitig ihren täglichen Einkauf erledigen. Sie sparen sich die Zeit, physisch in ein Coop oder Migros zu spazieren. 

Wie könnte nun eine solche Technologie auch in der Schweiz funktionieren?


„Die Marke muss im Mittelpunkt stehen, der Case aus ihr heraus entwickelt und auf die Zielgruppe zugeschnitten werden.“

Man glaubt, die Konsumenten sind bereits soweit, mit dem Smartphone zu „snappen“, respektive Informationen direkt auf ihr Mobiltelefon zu übertragen oder als verlängerter Arm zu nutzen. In vielen Ländern ist dies bereits Realität.

Wie bereits erwähnt, gibt es in China mehr als 1000 virtuelle Shops. Ist dies auch in der Schweiz möglich? Und das Ganze stellt sich ziemlich simpel dar.

Die Benutzer müssen lediglich an einer geographischen Koordinate das Handy einschalten, die App öffnen (mittels Beacon connected) und schon befinden sie sich mitten im blumengeschmückten Rosengarten von Bern in einem virtuellen Pop-Up-Store und können Produkte virtuell ansehen und bestellen. 


Worauf warten wir denn noch? Los geht’s.